Strategischer Weggang vom Hersteller Swyx

Veröffentlicht am

Liebe Kunden,

an dieser Stelle möchten wir Sie vorab über wichtige strategische Überlegungen rund um unsere Telefonanlagen-Produkte informieren. Vorab, denn was das konkret für Sie bedeutet, darüber bekommen Sie in den nächsten Monaten noch detaillierte Informationen.

Wie alles begann

Ende 2004 haben wir erstmals mit IP-Telefonie begonnen und mit unserer langjährigen Tochterfirma "outbox AG" einen der ersten Whitelabel-SIP-Carrier gegründet (also eine VoIP-Telefongesellschaft, die im Hintergrund bleibt und der IT-Dienstleister oder ein Anbietet wie z.B. wir in eigenem Namen Telefonanschlüsse schalten kann).

Einer dieser Anbieter, der über outbox Telefonanschlüsse bezogen hat, war ein Münchener Swyx-Partner, und darüber haben wir 2005 erstmals Swyx-Telefonanlagen kennengelernt. Und waren begeistert. Gegenüber den damals noch sehr verbreiteten klassischen Telefonanlagen hatte Swyx frische Ansätze, einen für damalige Verhältnisse sehr guten Softclient und das grafische Call-Routing löst heute noch bei Kunden ein anerkennendes Nicken aus. Und gegenüber den noch in den Kinderschuhen steckenden IP-Centrex-Lösungen (heute besser bekannt als "Cloud-Telefonanlagen") war Swyx eine echte Telefonanlage mit allen Funktionen, die man braucht und einem durchdachten Endgeräte-Konzept und den Mitbewerbern Jahre voraus.

Bereits seit 2006 bieten wir daher selbst Swyx-Telefonanlagen im Hosting an. Unser Team hat gemeinsam mit dem Hersteller den Beta-Test der "HostedSwyxWare" betreut, und wir haben sehr schnell gesehen, dass Swyx sehr gute Telefonanlagen "vom IT-Dienstleister verkauft und im Serverraum aufgebaut" liefert, aber von Hosting keine Ahnung hat. Also sind wir auch von Anfang an von deren Konzept abgewichen und setzen z.B. ein günstigeres und zugleich flexibleres VPN-Modell, als es Swyx in seinen Planungen empfohlen hat.

Von der IP-Telefonanlage zum Cloud-Produkt

Zehn Jahre später war der Wunsch nach einem echten Cloud-Produkt auch bei vielen Kunden da. Und Swyx war immer noch eine Telefonanlage, die mit manuellem Aufwand installiert und konfiguriert werden muss, bei der ein VPN-Setup für die Tischtelefone mit dem IT-Dienstleister abgestimmt werden muss, und bei der wir auch eine vierstellige Mindest-Grundgebühr im Jahr erwirtschaften müssen, damit sich dieser Aufwand lohnt.

Aber Swyx war in unseren Augen immer noch ein tolles Produkt und so haben wir die erste (und bis heute einzige echte) Cloud-Plattform für Swyx-Telefonanlagen gebaut und 2016 vorgestellt: Die InstantPBX. Kunden konnten neue Telefonanlagen online beauftragen und nach Minuten komplett benutzen einschl. Telefonanschluss, ein VPN für die von uns neu eingeführten Yealink-Tischtelefone war erstmals nicht erforderlich, und die eigene Telefonanlage auf Swyx-Basis war für einen Einzelkämpfer schon ab 4.99 Euro mtl. verfügbar.

Gleichzeitig haben wir uns natürlich gefreut, dass Swyx selbst auch mehr in Richtung Cloud-Produkt möchte. Man hat mit dem "SwyxControlCenter" erstmals wieder (nach langjähriger Pause) ein Webinterface zur Konfiguration eingeführt, kurz nach uns auch auf Yealink-IP-Telefone gesetzt und für diese den VPN-losen Betrieb angekündigt. 

Und der Stand heute?

Für Cloud-Betrieb ist SwyxWare von Hause aus eher schlechter geeignet als damals. Der RemoteConnector und dessen Zertifikate (Bedingung für den VPN-losen Betrieb des SwyxIt!-Clients) ist zickiger geworden und Supportursache Nummer eins. Neue Features wie z.B. SwyxMeeting oder SwyxMessenger können nicht mehr vollautomatisch bereitgestellt werden, sondern erfordern manuellen Aufwand in einem mittelmäßig komfortablen Lizenzportal. Die Swyx-eigene Ansteuerung für Yealink-Telefone wurde in der Swyx-eigenen Automatisierungstechnik schlichtweg vergessen (d.h. weg vom Selfservice, jedes Telefon musste von uns händisch angelegt werden), und das Versprechen, nativ VPN-losen Betrieb zu ermöglichen, wird jedes Jahr auf's neue wiederholt, aber verschoben, was uns weiteren Unterhaltsaufwand für unsere eigene Variante kostet.

Kurz: Was als SelfService-Produkt gestartet ist, ist heute so supportintensiv, dass sich zumindest kleine Instanzen überhaupt nicht mehr lohnen. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass Swyx auch gar nicht als SelfService-Produkt auftreten will. Der typische Swyx-Partner (wir fallen da aus dem Rahmen) verdient sein Geld ja damit, dass er sich um das alles vor Ort beim Kunden kümmern muss, und das Segment mit vielleicht einem Dutzend Benutzer war nie Swyx' Zielgruppe.

Gleichzeitig aber hat Swyx es leider nicht geschafft, seinen funktionalen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern zu halten. SwyxWare ist immer noch ein tolles Produkt, aber es gibt inzwischen viele gute Cloud-Telefonanlagen, die ebenfalls toll sind – aber viel einfachere Betriebskonzepte haben.

Aber in Zukunft wird alles besser?

Leider: Nein. Einerseits – das war nicht ausschlaggebend für unsere Entscheidung, aber auch ein wichtiger Grund – ist das Vertrauensverhältnis zwischen enreach ("Swyx") und uns schwer gestört. Und damit unsere jahrzehntelange Leidenschaft für das Produkt und die Bereitschaft weggefallen, mit jeder Version oder jeder Änderung seitens Swyx an 1000 Stellen nachzubessern und die Dinge, an denen enreach uns mit seinem Produktdesign das Leben schwer macht, einfach zu akzeptieren.

Andererseits ist der Weg, den enreach geht, auch keiner, der zu uns passt. Das Produkt SwyxWare wird noch einige Jahre weiterentwickelt, aber die fehlende Cloud-Fähigkeit wird sich nicht mehr ändern. Die Zukunft im Hause enreach haben Produkte, bei denen enreach selbst das Hosting übernimmt und der Partner eigentlich nur noch Vertriebsagentur (und Service-Dienstleister) ist. Zunächst heute schon für "SwyxOn" (das eigene Hosting-Angebot von enreach) und "SwyxTrunks" (=Telefonanschlüsse vom zu enreach gehörenden Carrier VoiceWorks). Und in der nächsten Generation dann zu einer echten Cloud-Telefonanlage, die aus dem Voiceworks-Familienstamm kommt und mit Swyx nichts zu tun hat.

Das ist für den durchschnittlichen Swyx-Partner (Systemhaus, das von Hosting keine Ahnung hat, aber vor Ort beim Kunden guten Service liefern kann) ein sinnvoller Weg. Für uns als Hoster und Lizenzklasse 4-Carrier hingegen bedeutet es, dass wir Technik-Verantwortung weggenommen bekommen. Und damit die Möglichkeit, unsere vielen individuellen Sonderlösungen, die unsere Swyx-Produkte besser machen als andere, weiterhin umzusetzen.

Das bedeutet für uns und für Sie

Für uns bedeutet das, dass wir unsere Produktreihe "InstantPBX" und ausgewählte ("einfache") HostedPBX-Produktvarianten bis Ende 2024 nach und nach auf eine andere Technik-Plattform heben werden. Wie das für den einzelnen Kunden aussieht, und wann das passieren wird, dazu kommen wir einzeln auf Sie zu, wenn es für Ihre Produktvariante soweit ist.

Im Bereich der individuelleren HostedPBX-Instanzen (insbesondere solche mit CallCenter-Anwendungen, Sprachmenüs, individuellen Skins mit CRM-Anbindung uvam.) gucken wir uns jeden Fall einzeln an und finden auch hier für Sie die perfekte Lösung.

Bis dahin: Keine Panik. Swyx und damit auch unsere InstantPBX und HostedPBX sind auch auf der aktuellen Plattform weiterhin gute Produkte und wir werden Sie weiterhin, aber auch beim Wechsel auf die nächste Produktgeneration bestmöglich unterstützen.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Ihr Team von D&T Internet

InstantPBX-/HostedPBX-Telefonanlage HostedPBX Yealink IP-Phones Swyx-Softclients Ihr Telefonanschluss InstantCallCenter Gruppen Telefonbuch Benutzer und Optionen InstantACD Swyx-News Aktuelles