SwyxIT! in TerminalServer-Umgebungen

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Grundsätzlich können Sie SwyxIt! auch in einer TerminalServer-Umgebung benutzen. Dieser Hilfe-Artikel beschreibt, was dabei zu beachten ist.

Verbindungsaufbau

Verbindungsaufbau über lokales Netzwerk

Dieser Absatz betrifft nur unsere Produktlinie "HostedPBX classic (mit VPN)":

Wenn Ihr TerminalServer in Ihrem lokalen Netzwerk steht (also i.d.R. bei Ihnen vor Ort), dann können Sie SwyxIt! dort genau so verbinden (über die private i.d.R. 10.10.er- oder 192.168er-IP des Swyx-Servers), wie auf lokalen Arbeitsstationen auch. 

Wenn Ihr TerminalServer in einem anderen logischen Netzwerksegment steht (also bei Ihnen vor Ort, aber in einem z.B. anderen anderen 192.168er-Segment), oder an einem ganz anderen Standort und über ein VPN angebunden (z.B. auch in einem Rechenzentrum), dann müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Alle Netzwerksegmente müssen untereinander die richtigen Routen kennen. Also das Netzwerk, in dem Ihr TerminalServer steht, muss wissen, dass es den SwyxServer mit seiner privaten IP über unseren VPN-Router erreichen kann.
  • Und umgekehrt müssen auch wir das interne Netzwerkwerk des TerminalServers kennen, um die Route dorthin konfigurieren zu können.
  • Zwischen dem TerminalServer und dem SwyxServer muss ein sauberes Layer3-Routing stattfinden, es darf kein NAT zum Einsatz kommen. Die benötigten Kommunikationsports finden Sie hier im Bereich "SwyxClients innerhalb Ihres Netzes"

Falls eine der Bedingungen nicht erfüllt ist, müssen Sie das SwyxIt! über den RemoteConnector verbinden (s. nächster Abschnitt).

Verbindungsaufbau über RemoteConnector

Wenn keine direkte bzw. VPN-Verbindung zwischen SwyxServer, Ihrem Netzwerk und dem TerminalServer besteht, bzw. wenn gar keine Verbindung bestehen kann (Produktlinien "InstantPBX" und "HostedPBX VPNless"), dann können Sie sich über den RemoteConnector genau so verbinden, wie Sie es auch von einem Notebook- oder HomeOffice-PC aus einrichten können, wo ja auch kein VPN nötig ist.

Streng genommen: Diese Konfiguration ist vom Hersteller enreach (Swyx) offiziell nicht vorgesehen/freigegeben. Sie funktioniert in der Praxis aber in vielen Installationen problemlos.

Die grundsätzliche Funktionsweise und Konfiguration ist die gleiche (siehe Anleitung). Je nach Konfiguration des TerminalServers kann es aber sein, dass nicht jeder Benutzer seinen eigenen RemoteConnector-Tunnel zu uns aufbauen darf, sondern nur einer aufgebaut wird (und der entsprechende Kommunikationsport dann für die anderen Teilnehmer belegt ist).

Das bedeutet in der Praxis:

  • Der erste Mitarbeiter, der SwyxIt! in einer RDP-Sitzung startet, verbindet sich darüber mit dem RemoteConnector.
  • Der zweite Mitarbeiter, der SwyxIt! in der gleichen RDP-Sitzung startet, kann sich nicht mit dem RemoteConnector verbinden (weil es den notwendigen Port nicht öffnen darf). Macht aber nichts, es kann die bereits bestehende Verbindung von Mitarbeiter 1 benutzen und darüber auch problemlos sein SwyxIt! benutzen. Gleiches gilt für die anderen Mitarbeiter auch.
  • Aber: Wenn Mitarbeiter 1 sein SwyxIt! beendet (z.B. weil er Feierabend macht), trennt er damit auch seine RemoteConnector-Verbindung. In diesem Fall sind dann auch alle anderen Mitarbeiter kurz offline. Diese Downtime dauert nur wenige Sekunden (die SwyxIt!-Installationen der anderen Mitarbeiter versuchen einen erneuten Verbindungsaufbau und eines davon wird wieder einen neuen RemoteConnector-Tunnel aufbauen, den alle nutzen können). 

Der Effekt tritt nicht auf, wenn die RDP-Sitzung nur getrennt wird, aber nicht das SwyxIt! beendet bzw. der Benutzer komplett abgemeldet.

Vermeiden können Sie das, in dem Sie einen "Platzhalter-Benutzer" anlegen, der z.B. im Administrator-Konto des TerminalServers direkt beim Start des Servers sein SwyxIt! startet und nie beendet. Dann stellt der auch für alle anderen Mitarbeiter den Tunnel bereit (und hält diesen ja rund um die Uhr aufrecht). 

In diesem Fall könnten Sie bei den einzelnen Usern sogar auch auf die Konfiguration des RemoteConnectors samt Zertifikat verzichten und tragen im SwyxIt! lediglich als Servernamen "127.0.0.1" ein plus die Zugangsdaten.

Bei mehreren TerminalServern (LoadBalancing) achten Sie bitte darauf, dass Sie das auf allen Maschinen einrichten müssen.

Eine Übersicht der verwendeten Ports finden Sie hier, und zwar je nach Produktlinie bei der "HostedPBX classic" im Bereich "SwyxClients außerhalb Ihres Netztes (Zugriff von unterwegs)", bei der InstantPBX und der "HostedPBX VPNless" im Bereich "Alle SwyxClients".

Bitte beachten Sie, dass eine Verbindung zu verschiedenen SwyxServern (egal ob von uns oder anderswo betrieben) vom gleichen TerminalServer aus aus dem gleichen Hintergrund evtl. nicht möglich ist.

Tonübertragung

CTI-Steuerung eines Tischtelefons

Völlig problemlos funktioniert SwyxIt! in RemoteDesktop-Umgebungen, wenn ein Tischtelefon im CTI-Modus ferngesteuert werden soll. Verhalten und Funktionalität sind dabei exakt so, wie es bei SwyxIt! auf lokalem PC im CTI-Modus auch wäre.

Softphone-Betrieb mit lokalem SwyxIt!s

Wenn Sie rein im Softphone-Betrieb arbeiten möchten, ist das empfohlene Szenario:

  • Sie installieren/konfigurieren auf dem eigentlichen Arbeitsplatz-PC (Client) SwyxIt! und verwenden das zur Steuerung z.B. Ihres USB-Headsets
  • Sie installieren/konfigurieren auf dem TerminalServer ebenfalls SwyxIt!, aktiveren unter Einstellungen den CTI-Modus und steuern damit das erstgenannte SwyxIt! fern (dort müssen Sie die CTI-Steuerung einmal annehmen).

In diesem Fall können Sie das SwyxIt! in der RemoteDesktop-Umgebung für alle CTI-Funktionen benutzen (also Wahl aus dem PC, Anbindung an CRM-Systeme, Anrufsteuerung während des Gespräches usw.), aber das eigentliche Gespräch wird über das lokale SwyxIt! geführt (mit voller Unterstützung des z.B. USB-Headsets).

In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, auf dem TerminalServer die sog. PopUp-Notification zu deaktivieren (dann bekommt der User nur die von seinem lokalen SwyxIt! und hat keine doppelte Benachrichtigung). Wie das geht, ist hier beschrieben.

Softphone-Betrieb mit RemoteAudio oder USB-Redirection

Es ist seitens Swyx nicht vorgesehen, dass Sie einen SwyxIt!-Client auf dem TerminalServer für das eigentliche Telefonat benutzen. Alle Varianten mit

  • Tonübertragung auf dem Client (RemoteAudio) 
  • Übertragung des USB-Anschlusses in die RemoteDesktop-Sitzung (und Nutzung des z.B. Plantronics Hub-Treibers direkt in der RemoteDesktop-Sitzung) 
  • Nutzung eines am Server eingesteckten Headsets (in kleineren Büroumgebungen schon erlebt, der Kunde hat den USB-Dongle ("Antenne") seines Funk-Headsets direkt am TerminalServer eingesteckt)

sind seitens enreach (Swyx) nicht vorgesehen. Sie können in Einzelfällen funktionieren, Sie können es bei Interesse gerne testen. Diese Lösungen sind aber für einen professionellen Betrieb ungeeignet (weil eben auch bei jedem Update das Risiko besteht, dass sich evtl. etwas am Verhalten verschlechtert). 

Softphone-Betrieb mit externer Rufnummer

Wenn z.B. aufgrund mangelnder Bandbreite gar kein Tischtelefon, lokales SwyxIt! o.ä. beim Anwender genutzt werden soll, kann über die CTI+-Steuerung auch eine externe Rufnummer (z.B. das private Schnurlostelefon) eingebunden werden. Der SwyxServer ruft den Anwender dann, wenn ein Hörer benötigt wird, einfach daheim an. 

Softphone-Betrieb mit Teams als Endgerät

Wenn Sie unsere vollständige Microsoft Teams-Integration nutzen, kann Ihr SwyxIt! auch aus der RDP-Sitzung heraus wie gewohnt zur Anrufsteuerung genutzt werden und Sie nutzen Teams für das eigentliche Telefonat. Dabei ist es im Prinzip egal, ob Sie Teams in der RDP-Sitzung nutzen (sofern möglich), auf dem lokalen Client, auf einem Teams-Tischtelefon oder z.B. die Teams-App auf dem Smartphone des Mitarbeiters.  

Sonderfälle

ThinClients

Bei ThinClients entfällt die Möglichkeit, ein lokales SwyxIt! zu installieren. Wenn Sie mit ThinClients arbeiten, bestehen daher (nur) folgende Möglichkeiten:

  • Sie nutzen als Endgerät ein Tischtelefon (und steuern das aus dem SwyxIt! fern)
  • Wenn der ThinClient z.B. auf Linux-Basis (z.B. Raspberry Pi) läuft, könnten Sie ein zum Betriebssystem des ThinClients passendes SIP-Software verwenden und dieses als Nebenstelle an der Swyx anmelden. Dann können Sie im SwyxIt!-CTI-Modus dieses Endgerät steuern.

Bei der "HostedPBX classic" beachten Sie bitte, dass sowohl Tischtelefon als auch Linux-SIP-Client möglicherweise ohne VPN nicht betrieben werden kann. Auch für diesen Fall haben wir eine Lösung, bitte wenden Sie sich an Ihren Ansprechpartner bei uns, der Ihre konkrete Konfiguration kennt.

Citrix und Azure Windows Virtual Desktop (WVD)

Für diese Systeme gibt es (derzeit) keine besondere Unterstützung, die über das o.g. hinausgeht.

Wechselnde Arbeitsplätze

Wenn Ihr Mitarbeiter von wechselnden Arbeitsplätzen aus (z.B. daheim und im Büro) mit wechselnden Endgeräten (daheim: SwyxIt! auf lokalem Client, Büro: Tischtelefon) arbeiten, achten Sie bitte darauf, dass er das jeweils nicht benutzte Endgerät sauber beendet.

Sonst kann es passieren, 

  • dass ein vergessenes, aber noch laufendes lokales SwyxIt! am anderen Standort den Status beeinflusst (z.B. "angemeldet" gilt, obwohl der Anwender eigentlich offline ist, oder umgekehrt in den Status "abwesend = gelb" verfällt, obwohl der Anwender gar nicht abwesend ist)
  • dass ein aktiv gehaltenes Endgerät (z.B. Tischtelefon im Büro) weiter von der vielelicht ebenfalls nicht beendeten TerminalServer-Sitzung aus gesteuert wird. Der Mitarbeiter verbindet sich dann vom HomeOffice aus mit der (laufenden) RDP-Sitzung, startet dort einen Anruf und merkt nicht, dass sein Tischtelefon im Büro loswählt.

 

 

InstantPBX-/HostedPBX-Telefonanlage HostedPBX Swyx-Softclients